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Festival Bild

Harlem Festival
Summer of Soul 1969

Das Harlem Festival von 1969, auch als "Summer of Soul" bekannt, war ein wichtiges kulturelles Ereignis, das Musik, Tanz, Kunst und die afroamerikanische Kultur feierte. Es fand in Harlem, New York City, statt und zog zahlreiche Kuenstler und Zuschauer an. Das Festival war ein bedeutender Moment in der Geschichte der afroamerikanischen Gemeinschaft, da es die kulturellen Beitraege dieser Gemeinschaft in den Vordergrund stellte.

Das Jahr 1969 war ein Wendepunkt in der amerikanischen Geschichte. Waehrend das beruehmte Woodstock-Festival in den Medien gefeiert wurde, geriet das Harlem Cultural Festival schnell in Vergessenheit - obwohl es fuer die afroamerikanische Bevoelkerung mindestens ebenso wichtig war.

Es fand in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels statt. Die Buergerrechtsbewegung
hatte grosse Fortschritte gemacht, doch die Gleichheit und wirtschaftlichen Herausforderungen waren noch immer praegend.

How history forgets

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Trotz der riesigen Besucherzahlen (ueber 300.000 Menschen kamen im Verlauf des Festivals) und der spektakulaeren Auftritte verschwand das Harlem Cultural Festival fast voellig aus der Geschichte. Ein wesentlicher Grund war der Mangel an medialer Aufmerksamkeit: Waehrend Woodstock weltweit als das Symbol der Gegenkultur gefeiert wurde, interessierten sich die grossen Medien kaum fuer ein Festival, das sich auf schwarze Kuenstler und das afroamerikanische Publikum konzentrierte. Das gesamte Festival wurde zwar professionell gefilmt, aber es fand sich kein Fernsehsender oder Filmstudio, das die Aufnahmen veroeffentlichen wollte. Fuer die frueheren Versuche des verantwortlichen Regisseurs Hal Tulchin, etwa einen Fernsehfilm daraus zu machen, fand sich nie genuegend Geld. So verschwanden die Filmrollen fuer ueber 50 Jahre in einem Archiv – bis sie schliesslich von Questlove wiederentdeckt wurden.

Jetzt hat sich der Musiker und Produzent Ahmir „Questlove“ Thompson, Schlagzeuger der HipHop-Band The Roots, der Aufnahmen angenommen und sie in seinem Regiedebuet zu einem zweistuendigen Dokumentarfilm zusammengestellt. Das Ergebnis ist ein wunderbarer Musikfilm, in dem Nina Simone, Mahalia Jackson, Stevie Wonder, Mavis Staples, BB King und Sly Stone in Hochform zu erleben sind.

Am deutlichsten faellt die Botschaft bei Nina Simone aus. Die Saengerin und Pianistin trug in Harlem nicht bloss zum ersten Mal ihren Empowerment-Song „To Be Young, Gifted, and Black“ vor, sondern bot zudem eine Spoken-Word-Performance, in der sie ihre fellow people direkt fragte: „Are you ready to kill?“ Die sozialen Spannungen, wird spaetestens da deutlich, schlugen sich laengst in radikalen Positionen nieder. Nina Simone beliess es bekanntlich bei Worten. Dass „Summer of Soul“ dem Festival mit so grosser Verspaetung ein Denkmal setzt, duerfte sogar zusaetzlich zur Wirkung des Films beitragen. Ist er doch ein indirekter Kommentar zur Black-Lives-Matter-Bewegung, in dem es gerade nicht um Gewalt, sondern um friedliche Selbstbehauptung von Afroamerikanern geht.

Was an dieser Selbstbehauptung bisher fehlte, war die Sichtbarkeit. Das hat Questlove nachgeholt.

but what the moon shot proves again is that what america has not got is soul.